Bauen und Modernisierung mit Naturbaustoffen
Jede menschliche Tätigkeit in unserer Zivilisation greift in die natürliche Abläufe unserer Umwelt ein. Zweifelsohne gehört das Bauen zu jenen Aktivitäten, die den größten Einfluss auf die Natur ausüben können. Bauen kann die Umwelt belasten oder zerstören, ebenso kann es aber helfen, Umweltschäden vorzubeugen. Alle am Bau Beteiligten - vom Architekten, Fachplaner, Handwerker, Fachverkäufer bis hin zur Baufamilie - haben deshalb eine ganz besondere Verantwortung für ihre Beratung, ihre Tätigkeit und ihre Entscheidungen.
Mit den folgenden Punkten möchten wir Ihnen einen Überblick bieten, welche Themen und Fragen an unserem Standort beraten werden. Nutzen Sie dies als Einstieg, für konkrete Fragen oder Planungsunterstützung stehen unsere kompetenten Mitarbeiter am Standort Stutensee-Blankenloch gerne zur Verfügung.
Was ist Baubiologie?
Baubiologie steht für das gesamtheitliche Bauen in Bezug auf den Menschen, der im Zentrum aller Baubemühungen steht. Die Baubiologie steht mit ihren Grundsätzen für ein gesundes, ursprüngliches und natürliches Leben. Das Bauen soll unter Einbezug der technisch und ökonomisch verfügbaren Mittel konsequent das körperliche, seelische und geistige Wohlbefinden unterstützen. Diese Kriterien wurden schon von der Weltgesundheitsorganisation WHO definiert.
Die Behaglichkeit des Menschen begrenzt sich nicht nur auf die eigenen vier Wände. Die umgebung wie Garten, Park, Nachbarschaft, Stadt, Land, Klima usw. sind ebenso wesentliche Faktoren.

Was ist Bauökologie?
Die Beziehung der Menschen, der Lebewesen, der Organismen zur Umwelt beschreibt der Begriff Bauökologie. Der verantwortungsbewusste Baubiologe denkt auch ökologisch, d.h. an seine Umwelt im weitesten Sinne. Der Einsatz von langfristig verfügbaren Rohstoffen bei geringer Hertellungs- und Transportenergie ist selbstverständlich.
Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verbrauchen zum Beispiel die Materalien für eine Ziegel- und Holzbalkendecke bei ihrer Herstellung nur halb so viel Energie wie die Werkstoff-Produktion für eine Stahlbeton-Decke.
Für Fußbodenbeläge aus Holz, Stein oder Linoleum wird nur ein Fünftel des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxyd (CO2) freigesetzt im Vergleich zu Kunststoffbelägen. Extrem sind die Unterschiede bei der Fenster-Produktion: Im Vergleich zu Holzfenstern wird für Kunststofffenster 25-mal so viel Energie benötigt, für Aluminiumfenster sogar 80-mal so viel.
Auch die Verringerung der CO2-Belastung der Umwelt durch hohen Dämmstandard und moderne Haustechnik ist technisch machbar. Durch diese und weitere Maßnahmen wird umweltverträglicher gebaut und die Umwelt geschützt.

Schadstofffrei und gesund bauen
Gesund und schadstofffrei bauen ist eine Selbstverständlichkeit. Über eine Selbstverständlichkeit zu schreiben ist paradox, ist aber aufgrund der ca. 300.000 Bauprodukte notwendig geworden, da diese zum Teil mit Zusätzen versehen sind, die unserer Gesundheit nicht immer gut bekommen.
Den größten Einfluss auf unsere Gesundheit in unseren Wohnräumen haben wir Menschen selbst. Untersuchungen zeigten, dass wir selbst am meisten Schadstoffe produzieren. Durch unsere Atmung verbrauchen wir Sauserstoff und atmen CO2 aus, so dass Frischluftzufuhr notwendig ist.
Stoßlüften Sie regelmäßig oder nutzen Sie eine Lüftungs-Anlage. Zweitgrößter Verursacher von Schadstoffen ist das Rauchen. Weitere Gesundheitsbelastungen, die unter Umständen sehr hoch sein können, werden von Innenausbaumaterialien und Einrichtungsgegenständen wie Möbeln und Dekorationen verursacht.
Innenausbaumaterialien sind für Wände und Decken die Putze, die Bauplatten, die Tapeten mit Kleister und Anstrichen, für den Fußboden der Fußbodenbelag mit Kleber und evtl. die Oberflächenbeschichtung, für Türen und Fenster die eingesetzten Materialien und deren Beschichtung.

Nachhaltig und Ressourcen schonend bauen
Nachhalting und Ressourcen schonend bauen ist eine klare Forderung der Bauökologie.
Nachhaltig bauen heißt langlebig, renovierungs- und umbaufreundlich zu bauen, aber auch wirtschaftlich mit dem Bau, den Baustoffen und Betriebsstoffen zu haushalten.
Ein langlebiges Haus muss hohen ästhetischen Ansprüchen genügen, wie z.B. ein Fachwerkhaus mit seiner feingliedrigen Fassade. Die Renovierungs- und evtl. Umbaumaßnahmen müssen mit in die Planung integriert werden, um sie in der Zukunft reibungslos und mit geringem Materialeinsatz zu verwirklichen. Besonders häufig sind Haustechnikkomponenten von einem Austausch betroffen. Installationskanäle erlauben einen schnelleren Austausch mit weniger Abfall und Dreck.
Nachhaltig bauen beinhaltet das Bauen mit Materialien, die langfristig verfügbar sind. Dies sind vor allem Baustoffe, die aus nachwachenden und mineralischen Rohstoffen hergestellt werden. Mineralische Rohstoffe wie Lehm, Kalk, Sand, Kies gibt es noch in großen Mengen an der Erdoberfläche. Trotzdem muss die Wiederverwendung der Materialien heute schon berücksichtigt werden, denn in manchen Regionen geht der gute Stohstoff schon zur Neige.
Nachwachsende Rohstoffe sind zum Beispiel Holz, Flachs, Hanf, Stroh usw.. Ein Vorteil der nachwachsenden Rohstoffe ist, dass sie beim Wachsen viel Sauerstoff produzieren und CO2 speichern. Zusätzlich verbrauchen die meisten viel weniger Herstellungsenergie bei der Produktion als die mineralischen Rohstoffe. Dies ist ein großes Plus für unsere Umwelt.
